ST. KOLOMAN
a) Geschichte und Beschreibung Einsame Holzkapelle als schindelverkleideter Blockbau mit Satteldach liegt einsam im Wald unter einer Felswand. Schon 1684 wird berichtet, dass sie viele Jahre stehe, öfters abgebrochen, aber immer wieder aufgebaut worden sei. Auch 1684 wurde sie abgebrochen, 1686 aber neu errichtet, und der Zulauf war größer als je zuvor. 1692, nach wiederholten Befehlen, wurde sie niedergebrannt und abermals hergestellt. 1767 war sie neuerdings reparaturbedürftig, 1849 wurde sie erneuert, 1851 geweiht und ihr die Messelizenz erteilt. Altar mit Altarblatt Hl. Wilhelm; Votivbilder des 19. Jh. b) Der Hl. Wilhelm Bis nach dem Zweiten Weltkrieg konnte man in den Almhütten und hochgelegenen Bauernhäusern des Tennengaues als bevorzugtes, wenn nicht einziges Bild, den in Druck oder Stich wiedergegebenen Hl. Wilhelm von Aquitanien sehen, der als von Haustieren umgebener Einsiedler dargestellt wird. Nicht St. Leonhard ist im Gebiet zwischen Abtenau und Alpenvorland Viehpatron, sondern der Hl. Wilhelm. Dies ist sicher auf die beim Landvolk so beliebte Wilhelmskapelle zurückzuführen, die zwischen St. Koloman und dem Seewaldsee liegt 79).
Legende a): Der Legende nach wurde die Kapelle von einem Kuchler Grafen Wilhelm nach seiner Rückkehr vom Heiligen Lande gebaut und er ließ sich dann bei ihr als Einsiedler nieder. 1767 meldet der Vikar von St. Koloman in der Taugl, dass bei der letzten Verbrennung der Kapelle das Bild des Hl. Wilhelm sich wunderbar aus dem Feuer geschwungen habe, während der Gerichtsdiener, der es wieder hineinstoßen wollte, augenblicklich erkrummt sei. Legende b): Eine Frau fand im dichten Wald eine Hostie und zeigte den Fund dem Schlossherrn Hans Kuchler in Fridburg an. Als an dieser Stelle dann eine Kirche erbaut wurde, stiftete ein Ritter Kuchler um 1434 einen Kreuzpartikel. d) Geomantie Von Wegscheid zweigt die Zimmereckstraße ab und folgt sie bis sie in die Seewaldstraße übergeht. Wenn man von der zweiten Markierung »Zur Wilhelmskapelle« führt, kann man hier das Auto stehen lassen und der markierte Weg führt steil hinauf zur Kapelle. Zwischen großen Felsbrocken geht der Weg und wird immer mystischer. An den letzten Felsen vor der Kapelle finden wir Ritzungen von Buchstaben. Zeichen und Jahreszahlen. Von der Südostseite gelangt man dann zur Wilhelmskapelle, die mit Holzschindeln an Dach und Wänden ausgestattet ist. Im kleinen Glockenturm hängt eine Glocke, die von den Besuchern meistens angeschlagen wird. Der Kreuzungspunkt der Global- und Diagonalgitternetze liegt genau am Altar. Mit dem Mond-Einstrahlpunkt im Bereich des Kapellengestühls hat die Kapelle 35.000 BE und wirkt den Männern auf das Stirn-Chakra. Zur Wintersonnenwende ist diese Energie am stärksten. Der Ort am Fuße der Fagerwand ist ernsthaft bis bedrückend, doch kann man sich hier sehr gut erden. Hier wurden wahrscheinlich Hexen verurteilt und zu Tode gebracht. Auch der Glaubenskampf zwischen der Bevölkerung und der Hierarchie der Kirche ist heute noch an diesem Platz zu spüren. Die ursprünglich Quelle wurde verschüttet und der Heilige Stein der nordwestlich des Kapelleneingangs lag, wurde gesprengt. Zur Zeit des Nationalsozialismus war dies ein Platz des Ahnenerbes und auch in den letzten Jahrzehnten wurden hier Julfeiern abgehalten. Schaut man heute hier in die Runde, so sieht man dass der Grundbesitzer sehr grob mit der Natur umgeht. Wurzelstöcke und Baumstämme liegen hier verstreut — das Thema Gewalt ist hier noch nicht aufgelöst. Die traurigen »Geister der Vergangenheit« müsste man hier mit Liebe, Musik und Fröhlichkeit ins Licht schicken. Der Ort hat folgende Element-Verteilung |
79) Nach Franz Spilka: Rätsel der Heimat 5914 |
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